Am 30. Mai endet die Nominierungsphase – und damit die Möglichkeit, euren Lieblingspflegeprofi oder euer Lieblingspflegeprofiteam für unseren Wettbewerb zu nominieren. Dabei ist das ganz easy, wie unser Film zeigt.
Internationaler Tag der Pflege
Für uns ist das selbstverständlich: Pflege ist im 21. Jahrhundert eine professionelle Branche, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit handwerklichem Können sowie Menschlichkeit und Empathie verbindet. Doch das war nicht immer so. Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts gab es den Pflegeberuf als solchen eigentlich nicht. Um die Betreuung Pflegebedürftiger kümmerten sich meist Personen, die dafür nicht ausgebildet waren, etwa Nonnen, Ehefrauen oder sozial marginalisierte Frauen. Pflege war geprägt von Intuition und Mitgefühl – aber eben nicht von systematischem Wissen, fokussierter Ausbildung und professioneller Verantwortung. Vor allem war Pflege gesellschaftlich gering geschätzt. Doch das sollte sich ändern: Am 12. Mai 1820 wurde die Begründerin der modernen Krankenpflege geboren – und damit in gewisser Weise die Mutter unserer heutigen Pflegeprofis: Florence Nightingale.
„Pflege ist eine Kunst. Und wenn sie als Kunst ausgeübt werden soll, erfordert sie eine ebenso ausschließliche Hingabe und gründliche Vorbereitung wie das Werk eines Malers oder Bildhauers.“

Frühes Engagement für die Pflegeprofession
Nightingale hatte sich infolge einer Grippeepidemie in England früh für die Krankenpflege interessiert. Sie erkannte die Zusammenhänge zwischen Hygiene, Infektionen und Sterblichkeit. Besonders stark fielen ihr die Pflege-Missstände während des Krimkriegs (1853-1856) auf, als sie in britischen Lazaretten die Versorgung und Pflege verwundeter Soldaten organisierte: Dort herrschten katastrophale hygienische Zustände bei völlig unstrukturierten Pflegeabläufen. Florence Nightingale führte feste Hygieneregeln ein, verbesserte die Organisation der Pflege und konnte dadurch die zuvor hohe Sterberate der Verwundeten drastisch reduzieren.
Gründung einer Pflegeschule
Darüber hinaus engagierte sie sich für ein eigenständiges pflegerisches Wissen. Ihre Schriften zur Krankenpflege gelten heute als Gründungsschriften der Pflegetheorie. Nightingale befürwortete die Ausbildung von Berufsanfängern durch erfahrene Pflegekräfte. Die 1860 von ihr gegründete Pflegeschule Nightingale School of Nursing am St Thomas’ Hospital in London wurde zur Keimzelle moderner Pflege.
Vermächtnis einer Pflegepionierin
Heute lässt sich sagen: Florence Nightingale hat das Bild der Pflege grundlegend verändert – von der reinen Fürsorge zur verantwortungsvollen, qualifizierten Profession. Darum wurde der 12. Mai, ihr Geburtstag, vom International Council of Nurses (ICN) offiziell zum International Nurses Day erklärt, den wir vor kurzem gefeiert haben. Seit 1974 macht er weltweit auf die Bedeutung, aber auch auf die Anforderungen und Herausforderungen professioneller Pflege aufmerksam – und natürlich auf das große Engagement der rund 28 Millionen Pflegeprofis auf der ganzen Welt.
Das ist der Grund, warum der „Tag der Pflege“ auch „Tag der Pflegenden“ genannt wird. Er ist bewusst nicht nur ein feierlicher, sondern auch ein gesellschaftspolitischer Aktionstag mit folgenden Zielen:
- Wertschätzung: Pflegekräften danken und ihre Leistungen sichtbar machen
- Aufklärung: Das Bewusstsein der Gesellschaft für die Rolle der Pflege stärken
- Appell: Auf Missstände hinweisen und bessere Rahmenbedingungen einfordern
- Zusammenhalt: Pflegekräfte vernetzen und motivieren
Pflegefakt des Monats
28+ Millionen
Menschen arbeiten weltweit in der Pflege – sagt der Internationale Rat der Pflegeberufe (ICN). Sie werden durch mehr als 130 nationale Pflegeverbände vertreten.
Zitat des Monats
„Pflege kann mehr, als sie bislang darf. Ihre Kompetenz müssen wir stärker nutzen, um eine alternde Gesellschaft zu versorgen.“

Fundstück aus den Medien
„Wie KI die Pflege leichter machen kann“ (BR24)
Elfminütiger Podcast von BR24 zum Einsatz von KI in der Pflege: Angesichts von Fachkräftemangel setzt die Bundesregierung auf digitale Hilfsmittel, etwa KI-Tools zur Entlastung bei der Dokumentation. Der Beitrag stellt ein Pilotprojekt in Bayern vor, bei dem Pflegekräfte mit einer sprachgesteuerten KI-App arbeiten.
Neues aus der Pflegestatistik
Mehr Lohn für Pflegende
Monatsverdienste um rund 1.219 Euro in zehn Jahren gestiegen
Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen haben 2024 deutlich mehr verdient als zehn Jahre zuvor, hat das Statistische Bundesamt kürzlich zum Internationalen Tag der Pflegenden mitgeteilt. Vollzeitbeschäftigte in diesem Sektor bekamen demnach im April 2024 im Mittel 4.048 Euro brutto ohne Sonderzahlungen. Im April 2014 waren es im Mittel noch 2.829 Euro brutto.
Der Verdienstzuwachs fiel größer aus als in vielen anderen Branchen. Ein Grund dafür dürfte laut Statistischem Bundesamt auch die Einführung und Entwicklung des gesetzlichen Mindestlohns seit 2015 sein, von dem Beschäftigte in Gesundheit und Pflege stärker profitierten als in anderen Berufen.